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Vitalstoffreiche Vollwertkost nach Professor Kollath

  • Autorenbild: Nadine Kuhlmann
    Nadine Kuhlmann
  • 26. März
  • 3 Min. Lesezeit


Die traditionelle Ernährungslehre ist maßgeblich für viele ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten verantwortlich. Im 19. Jahrhundert gab es noch kein Wissen über Kalorien, Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate – und dennoch waren die Menschen gesünder. Der Grund? Sie ernährten sich von dem, was Bauern natürlich erzeugten.

 

Mit der Zeit begann die Wissenschaft, Nahrungsmittel chemisch zu analysieren. Man reduzierte sie auf drei Hauptbestandteile: Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate. Daraus entstand die Annahme, dass eine vollwertige Ernährung lediglich aus einer ausreichenden Menge dieser Nährstoffe bestehen müsse – berechnet in Kalorien, oft zwischen 3000 und 4000 pro Tag. Erst später erkannte man, dass Mineralstoffe wie Kalium, Calcium oder Magnesium ebenfalls wichtig sind. Und mit der Entdeckung der ersten Vitamine hätte die alte Ernährungslehre eigentlich überdacht werden müssen.

 

Eine neue Sicht auf die Ernährung

Der Schweizer Arzt Bircher-Benner legte den Grundstein für eine zeitgemäße Ernährungswissenschaft, die später von Prof. Kollath wissenschaftlich untermauert wurde. Demnach ist der Wert eines Lebensmittels nicht allein von Kalorien oder Nährstoffen abhängig, sondern vielmehr von seiner Natürlichkeit und Lebendigkeit. Wer sich von naturbelassenen Lebensmitteln ernährt, muss sich nicht mit Kalorien oder Makronährstoffen beschäftigen – denn solche Lebensmittel enthalten von Natur aus alles, was der Körper braucht.

 

Was sind Vitalstoffe?

Neben Vitaminen zählen zu den Vitalstoffen auch Mineralstoffe, Spurenelemente, Enzyme, ungesättigte Fettsäuren, Aromastoffe und Ballaststoffe. Sie sind essenziell für die richtige Verwertung unserer Nahrung. Doch durch industrielle Verarbeitung werden viele dieser lebenswichtigen Stoffe zerstört – sei es durch Erhitzen, Konservieren oder chemische Präparation.

 

Die biologische Wertigkeit von Nahrungsmitteln


Heute unterscheidet man zwischen Lebensmitteln und Nahrungsmitteln:


• Lebensmittel sind unverändert, lebendig und essenziell für unsere Gesundheit. Dazu gehören frisches Obst, rohes Gemüse, Frischkorngerichte, Rohmilch und Quellwasser.

• Nahrungsmittel sind durch Verarbeitung ihrer natürlichen Qualität beraubt. Sie liefern zwar Energie, aber oft nicht mehr die nötigen Vitalstoffe.

 

Innerhalb dieser Kategorien gibt es verschiedene Abstufungen:

1. Unveränderte Lebensmittel: Frische, rohe Produkte wie Obst,

Gemüse, Getreide, Rohmilch und Butter.

2. Mechanisch veränderte Lebensmittel: Zum Beispiel Getreideschrot,

kaltgepresste Öle oder frisch gepresste Säfte.

3. Fermentierte Lebensmittel: Gärgemüse (z. B. Sauerkraut),

Rohmilchkäse oder Quark.

 

Bei den weniger wertvollen Nahrungsmitteln unterscheidet man ebenfalls:

1. Durch Hitze veränderte Nahrungsmittel:

Gekochte oder gebratene Speisen, Brot, Fleisch.

2. Durch Konservierung veränderte Nahrungsmittel:

Dosenware, Fertiggerichte, Dauerbackwaren.

3. Industriell hergestellte Präparate:

Hochverarbeitete Produkte wie raffinierter Zucker,

Weißmehlprodukte oder künstliche Fette.

 

Die Folgen industrieller Ernährung


Durch die industrielle Verarbeitung entstehen Nahrungsmittel, die kaum noch Vitalstoffe enthalten. Besonders problematisch sind moderne Imitate und genmanipulierte Produkte, die noch weiter von ursprünglicher Ernährung entfernt sind.

 

Der Grund für diese Entwicklung liegt in der alten Ernährungslehre, die Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate als wichtigste Bestandteile betrachtete. Dadurch wurde die Produktion hochkonzentrierter, aber vitalstoffarmer Lebensmittel vorangetrieben – ein lukratives Geschäft für die Nahrungsmittelindustrie.

 

Doch unser Körper kann isolierte Nährstoffe ohne Vitalstoffe nicht richtig verwerten. Die Folge sind ernährungsbedingte Krankheiten, die es vor 100 Jahren kaum gab. Wer sich jedoch heute noch so ernähren würde wie ein Bauer vor einem Jahrhundert – mit naturbelassenen, frischen Lebensmitteln – hätte ein deutlich geringeres Risiko für diese Gesundheitsprobleme.

 

Professor Werner Georg Kollath – ein Pionier der Vollwerternährung


Professor Werner Georg Kollath (1892–1970) war ein bedeutender Bakteriologe und Hygieniker, der sich intensiv mit den Zusammenhängen zwischen Ernährung und Gesundheit befasste. Er prägte den Begriff „Vollwert der Nahrung“ und gilt als einer der Pioniere der Vollwerternährung. Kollath erkannte früh die schädlichen Auswirkungen industriell verarbeiteter Lebensmittel und forschte zur Bedeutung natürlicher, vitalstoffreicher Kost.

 

Mit 326 Fachpublikationen, darunter 28 Bücher, leistete er einen wichtigen Beitrag zur Ernährungswissenschaft. Sein Hauptwerk „Die Ordnung unserer Nahrung“, erstmals 1942 veröffentlicht, bildet bis heute eine wissenschaftliche Grundlage der Vollwerternährung.

Kollath stellte darin eine Systematik auf, die Lebensmittel nach ihrer biologischen Wertigkeit einteilt - ein Konzept, das bis heute in der Naturheilkunde und Ernährungsforschung

eine bedeutende Rolle spielt.

 
 
 

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